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AutorenbildKati Fry

Polares

Ganz tief in mir drin,

weiß ich, dass es dich gibt,

unterdrückt von der Schwere, die

sich vor alles schiebt.

Denn kommt man dieser Schwere

zu sehr in die Quere

so weiß die sich zu wehren,

mit eiskalter Leere.


Ganz tief in mir drin

schlummerst du leise,

blitzt manchmal hervor,

auf kaum merkliche Weise.

Sicher wartest du nur

auf die passende Zeit-

doch wann ist die gekommen?

Ich ging schon so weit.


Du bist so ganz anders

als ich es jetzt bin,

doch dies anzustreben

gibt der Reise erst Sinn.

Frei wie der Wind

und leicht wie die Feder,

wenn du Räume betrittst,

dann lächelt ein Jeder.


Ohne Angst schreitest du

im Leben voran,

für dich macht alles Sinn-

nein- du brauchst keinen Plan.

Zwänge und Strudel

der Gedanken sind dir fremd,

dein Motto: joie de vivre,

da ist nichts, was dich hemmt.


Du weißt wer du bist,

was du willst und was nicht,

behältst bei allen Gezeiten

eine klare Sicht.

Du bist dankbar

für jedes kleine Detail

und feierst das Leben-

ich resigniere derweil.


Ganz tief in mir drin

wartest du heimlich und still

und hast keinen Plan,

wie sehr ich du sein will.

Du würdest mir jeden

Hemmschuh wegreißen

und ich könnte endlich

auf alles scheißen.

Du würdest selbst

meine Mauer erzwingen

die Freude zurück

in mein Leben bringen.


Leicht wie die Feder

könnt ich endlich leben,

mich nicht weiter geißeln,

mir die Schulden vergeben.

Einfach genießen,

was auch immer passiert,

mitnehmen was geht,

von dir inspiriert.


Ganz tief in mir drin,

da machst du dich ready,

du die Ruhe selbst,

ich dagegen unsteady.

Ich weiß, auf dem Weg

werden wir uns bald finden

und dann werden die letzten

Zweifel verschwinden.


Mein zweites Gesicht,

mein sicherer Gang,

nach dir such ich

schon ein Leben lang.

Doch jetzt bin ich mir sicher,

dass es sich lohnt,

und am Ende die Leichtigkeit in uns wohnt.


(April 2019)

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