Ganz tief in mir drin,
weiß ich, dass es dich gibt,
unterdrückt von der Schwere, die
sich vor alles schiebt.
Denn kommt man dieser Schwere
zu sehr in die Quere
so weiß die sich zu wehren,
mit eiskalter Leere.
Ganz tief in mir drin
schlummerst du leise,
blitzt manchmal hervor,
auf kaum merkliche Weise.
Sicher wartest du nur
auf die passende Zeit-
doch wann ist die gekommen?
Ich ging schon so weit.
Du bist so ganz anders
als ich es jetzt bin,
doch dies anzustreben
gibt der Reise erst Sinn.
Frei wie der Wind
und leicht wie die Feder,
wenn du Räume betrittst,
dann lächelt ein Jeder.
Ohne Angst schreitest du
im Leben voran,
für dich macht alles Sinn-
nein- du brauchst keinen Plan.
Zwänge und Strudel
der Gedanken sind dir fremd,
dein Motto: joie de vivre,
da ist nichts, was dich hemmt.
Du weißt wer du bist,
was du willst und was nicht,
behältst bei allen Gezeiten
eine klare Sicht.
Du bist dankbar
für jedes kleine Detail
und feierst das Leben-
ich resigniere derweil.
Ganz tief in mir drin
wartest du heimlich und still
und hast keinen Plan,
wie sehr ich du sein will.
Du würdest mir jeden
Hemmschuh wegreißen
und ich könnte endlich
auf alles scheißen.
Du würdest selbst
meine Mauer erzwingen
die Freude zurück
in mein Leben bringen.
Leicht wie die Feder
könnt ich endlich leben,
mich nicht weiter geißeln,
mir die Schulden vergeben.
Einfach genießen,
was auch immer passiert,
mitnehmen was geht,
von dir inspiriert.
Ganz tief in mir drin,
da machst du dich ready,
du die Ruhe selbst,
ich dagegen unsteady.
Ich weiß, auf dem Weg
werden wir uns bald finden
und dann werden die letzten
Zweifel verschwinden.
Mein zweites Gesicht,
mein sicherer Gang,
nach dir such ich
schon ein Leben lang.
Doch jetzt bin ich mir sicher,
dass es sich lohnt,
und am Ende die Leichtigkeit in uns wohnt.
(April 2019)
Comments