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AutorenbildKati Fry

Einsicht

Verknotet, verstrickt und zugenäht

Gefühlt ist es für alles zu spät

Jahrelang das Falsche geglaubt

Als ob man mir den Verstand geraubt.

Ich hatte schon fast aufgegeben,

Mir und der Welt konnt ich lang nicht vergeben.

Gemeißelt in Stein, dacht ich,

Sei mein Leben,

Hab nicht mehr geträumt,

Mich aufgegeben.

So hab ich eine Weile verbracht,

Nicht mehr geweint, nicht mehr gelacht,

betäubt von der grauen Resignation,

Mich gequält und gegeißelt,

Frustriert, voller Neid und blankem Hohn.


Dann kam Tag X und mit ihm die Wut,

Auf mich selbst, auf die andern,

Eine übermächtige Flut.

Ich konnt mich nicht wehren

Gegen diese Wucht,

All der Schmerz hatte nun ein Ventil gesucht.

Mit der Wut kam alles,

Alles Vergrabene hoch,

Ich sank immer tiefer und

Kam nicht mehr hoch.

War zornig auf alle und am meisten

Auf mich,

Verstand ich doch plötzlich

Die Verantwortung trage ich.

Wenn ich mich nicht achte,

Achtet keiner mich,

Die andren sind mein Spiegel,

Sie zeigen mir mein Ich.


Der Zwiespalt wurde größer,

Mit ihm der Druck,

Endlich das zu überwinden

Am liebsten mit einem einzigen Ruck.

Doch zuvor muss man durch,

Durch den verkrusteten Schmerz,

Immer und immer wieder,

Immer tiefer in dein Herz.

Je näher du dir kommst,

Desto mehr tut es weh,

Es dauert gefühlt ewig

Bis du ihn raus hast, den Dreh.


Und dann fängt es ganz langsam an

In dir zu dämmern,

Du schaust noch genauer hin,

Beginnst Dich verändern.

Du erkennst, dass Du all die ganzen Jahre,

Dich bestraft hast, Dich gequält hast,

Nun näherst Du Dich an das Wahre.

Du kannst nichts für das, was Dich heute bestimmt,

Hast es damals gelernt,

Aufs Überleben getrimmt.

Keiner konnte was dafür,

Und am wenigsten lag

die Schuld bei dir.


Also fing ich an

zu verzeihen,

Den andren und mir,

Sah erstmals im Leben,

Etwas Gutes in mir.

Ich hielt mich im Arm,

Wie eine Mutter ihr Kind,

War nach all diesen Zeiten

Endlich nicht mehr so blind.

Ich sprach weniger böse

Und zornig mit mir,

Begann mich anzunehmen,

Und war dankbar dafür.

Für meinen Mut, meinen Willen, meine Begierde zu sein,

Verstand dass ich stark bin,

Und alles andre als klein.


Es ist erst der Anfang,

Doch mich dürstets nach mehr,

Nichts fühlt sich so gut an,

Wie das unglaubliche Flair.

Denn plötzlich, da weißt du,

Dass sich der ganze Kampf lohnt,

Erkennst welches Glück

Schon längst in dir wohnt.

Ich muss es nur freilassen,

Denn ja, ich darf glücklich sein,

Ich hab es verdient,

Lass das Glück jetzt herein.

3 vor, 2 zurück, so wird es wohl gehn,

Doch ab jetzt werd ich

das Leben und mich

endlich anders sehn.

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